HSG Mülheim geht in Kassel unter Drucken
Geschrieben von: Rhein Zeitung   
Montag, den 11. Mai 2009 um 08:52 Uhr
Handball: Profis machen kurzen Prozess

SVH Kassel - HSG Mülheim-K./B. 42:29 (23:16)

KASSEL. Fremde Hallen sind einfach kein gutes Pflaster für die Regionalliga-Handballer der HSG Mülheim-Kärlich/Bassenheim, schon gar nicht wenn es gegen die Topteams der Liga geht. Dass kaum ein Blumentopf beim stark favorisierten Tabellendritten SVH Kassel zu gewinnen sei, war jedem vorher klar, mit 29:42 gingen die Mülheimer aber regelrecht unter.

"Unsere beiden Torhüter waren an diesem Tag echt nicht zu beneiden. Es war gewiss nicht deren Schuld, dass die Niederlage so hoch ausfiel. Da kamen unzählige freie Würfe auf sie zu", hatte HSG-Trainer Hilmar Bjarnason schon ein wenig Mitleid mit seinen beiden Schlussleuten Tobias Arenz und Andreas Oster. Insgesamt 42 Mal mussten die beiden in der Summe hinter sich greifen, ohne den Hauch einer Chance zu haben.

"Ab dem 12:10 in der 18. Minute haben die Kasseler einen Gang höher geschaltet und uns gezeigt, wie man es richtig macht", sprach Bjarnason ehrfürchtig vom Erhalt einer weiteren Lehrstunde. Dabei musste er auch feststellen, dass sein Landsmann Adalsteinn Eyjolfsson den aktuellen Tabellendritten seit Amtsübernahme körperlich auf Vordermann gebracht und eine aussichtsreiche Mannschaftsformation kreiert hat. Bjarnason: "Da spielen jetzt schon sechs, sieben Profis. Zusätzlich hat Kassel weiter aufgerüstet, so dass sie wohl in der nächsten Saison den Aufstieg schaffen werden."

Gegen Aschebroich, Koke und Co., die den Mülheimern erneut ihre Grenzen aufzeigten, muss sich die HSG im kommenden Jahr aber nicht mehr messen - wegen des Insolvenzverfahrens geht es als TV Mülheim in der Rheinlandliga weiter. "Wenn man heute jemand besonders hervorheben wollte, dann Andreas Israel und Fabian Jung. Die beiden haben ein starkes Spiel gemacht", so der HSG-Coach weiter. 23:16 zur Halbzeit, 42:29 der Endstand, mehr Worte zum Spielverlauf bedarf es nicht. (re)

Mülheim: Arenz, Oster, Stemann, Räder (3), Jung (8), Kulaszewicz, Brandscheidt, Schäfer (5/1), Bjarkason (1), Woods (3), Schlich (1), Israel (9).