HSG-Trainer Häring gesteht Fehler des Klubs ein PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Rhein Zeitung   
Samstag, den 18. September 2004 um 01:00 Uhr

Nach "fruchtbaren Gesprächen" hängt Haussegen zwischen Urmitz und Mülheim-Kärlich/Bassenheim nicht mehr ganz schief

URMITZ/MÜLHEIM. Der Streit zwischen den Handballern des SV Urmitz und der HSG Mülheim-Kärlich/Bassenheim ist eine Woche vor dem mit Spannung erwarteten Regionalliga-Derby am Sonntag, den 26. September, in Urmitz so gut wie beendet. "Wir haben uns zusammengesetzt und sehr fruchtbare Gespräche geführt", sagt der Mülheimer Trainer Hermann-Josef Häring.

Grund des Ärgers war der Wechsel des Urmitzer Jugendspielers Christian Kirstges zur HSG zwei Wochen vor Saisonbeginn, der aus Urmitzer Sicht dafür verantwortlich gewesen sein soll, dass der SVU sein A-Jugendteam aus der Regionalliga abmelden musste (die RZ berichtete). "Die Art und Weise, wie die Sache gelaufen ist, war nicht in Ordnung", gab Häring im Gespräch mit Urmitz und auch öffentlich zu. Eigentlich, so Hermann-Josef Häring, müsse bei beiden Vereinen, die nur zwei Kilometer auseinander liegen, viel mehr gemeinsam herausspringen.

Angegriffen fühlte sich Häring in seiner Funktion als Geschäftsführer des Handballverbandes Rheinland von SVU-Jugendwart Klaus Höfer. "In dieser Sache soll mich Klaus Höfer bitte nicht als Geschäftsführer ansprechen, sondern als Trainer", meint Häring. Er werde mit Höfer noch ein Gespräch unter vier Augen führen. "Dann ist auch die Sache aus der Welt", ist sich Häring sicher.

Auch Manfred Bretz, der neue Vorsitzende der HSG Mülheim-Kärlich/Bassenheim, hat sich zwischenzeitlich zu den Ereignissen geäußert. Insgesamt gesehen, betont Bretz, könne wohl kaum davon die Rede sein, dass die HSG schuld am Rückzug der Urmitzer A-Jugend gewesen sei. Da die HSG in der vergangenen Saison keine A-Jugendmannschaft gemeldet habe, hätten sechs Mülheimer im Urmitzer Team in der Oberliga sowie fünf davon in der Qualifikationsrunde zur Regionalliga gespielt. Es habe aber die eindeutige Absprache zwischen HSG und SVU bestanden, so Bretz, dass nach Abschluss der Runde mit Ausnahme des 17-jährigen Kirstges alle A-Jugendlichen zur HSG zurückkehren sollten. Es sei also kein Spieler abgeworben worden, sondern die HSG habe frühzeitig geklärt, dass die entsprechenden Jugendlichen wieder für die HSG spielen möchten, da der Verein eine A-Jugend für die Oberliga meldete, die von Thomas Eberlein trainiert werde.

Den Wechsel von Christian Kirstges zur HSG schildert Bretz folgendermaßen: Der SVU habe "Zusagen an Spieler wie leistungsbezogenes Training, Betreuung rund um die Uhr oder Heranführung an ein hohes Spielniveau nicht einhalten können", was zur Unzufriedenheit bei den Spielern geführt habe. Da das Männer-Regionalligateam der HSG gleichzeitig Probleme auf der rechten Angriffseite gehabt habe, sei man an Kirstges herangetreten, ob er sich einen Wechsel in die erste Mannschaft und die A-Jugend der HSG vorstellen könne. Kirstges habe kurz danach zugesagt, finanzielle Aspekte, so Bretz, seien aber nicht ausschlaggebend gewesen.

Er wünsche sich jedenfalls für die HSG ein gutes Einvernehmen mit allen Nachbarvereinen, so der HSG-Chef. "Differenzen und Animositäten sollten im sportlichen Wettstreit ausgetragen werden und nicht auf dem Rücken von Jugendspielern", sagt Manfred Bretz. (sle)