Selbach aus spitzem Winkel PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Rhein Zeitung   
Montag, den 17. März 2003 um 01:00 Uhr

HSG Mülheim-K./B. besiegt TSG Ober-Eschbach mit 31:30 - Je neun Tore durch Guduras und Köhler

Klar geführt, dann gezittert, am Ende gejubelt - im Spiel der HSG Mülheim-Kärlich/Bassenheim gegen die TSG Ober-Eschbach ging es hin und her. Am Ende siegten die Gastgeber mit 31:30 (15:14).

MÜLHEIM. Die spannende Schlussphase entschädigte für die spielerischen Mängel, die beide Teams in den vorangegangenen Minuten offenbart hatten. "Not gegen Elend", nannte es Markus Rönnau, was sich sowohl die HSG Mülheim-Kärlich/Bassenheim als auch die TSG Ober-Eschbach an Fehlpässen als auch an vergebenen Chancen geleistet hatten. Rönnau war auf Grund eines Mittelhandbruchs erneut eine Rückkehr aufs ehemals heimische Parkett verwehrt gewesen.


Zdravko Guduras (links) war neben Marc Köhler der beste 
MülheimerTorschütze gegen Ober- Eschbach - beide trafen neun 
Mal. Rechts beobachtet HSG-Kreisläufer Rolf Wischerath die 
dynamische Aktion seines Kollegen.

Weniger drastisch fiel Zdravko Guduras' Resümee aus: "Trotz allen Blödsinns, den die Truppe während des Spiels gemacht hat, haben wir gewonnen." Warum sein Team so viel "Blödsinn" produzierte und sich eine klare 24:19-Führung durch fünf Gegentore in Serie nehmen ließ, begründete der HSG-Trainer mit der schwierigen Ausgangslage vor dem Spiel: "Wenn du öfter zum Training kommen würdest, dann würdest du sehen, dass wir kaum Handball spielen können."

Der personelle Engpass quält die HSG Mülheim-Kärlich/Bassenheim nach wie vor, so dass gegen die biederen Gäste aus Hessen auch konditionelle Schwächen unverkennbar waren. Doch wie gesagt, die packenden Schlussminuten, erst recht Patrick Selbachs Siegtor 16 Sekunden vor dem Ende, ließen die knapp 300 Zuschauer zufrieden den Heimweg antreten.

Nachdem die TSG Ober- Eschbach bis zur 51. Minute permanent einem Rückstand nachgelaufen war, gingen die Gäste durch ihren besten Torschützen Pierre D'Aveta (acht Tore) erstmals in Führung. Andreas Kalmann erhöhte sogar auf 27:25, ehe Arnoldas Skurdauskas mit zwei Toren ausglich. Es waren die stärksten Szenen des Litauers, der auf der rechten Angriffsseite ebenso wenig Bindung zum Spiel seiner Mannschaft gefunden hatte wie Christian Schmitt. "Arnold sollte gar nicht spielen, ließ sich dann aber tapen und hat seinen Bänderriss wohl vergessen. Das macht nicht jeder", zeigte Zdravko Guduras jedoch Verständnis für einige schwache Szenen. Zumal Skurdauskas Nervenstärke bewiesen und per Siebenmeter zum 29:29 ausgeglichen hatte.

"Zum Schluss haben wir leider unsere Gegenstoßchancen vergeben", attestierte Markus Rönnau seinem Team fehlende Cleverness. Außerdem hatte die TSG Pech, dass Kalmanns Freiwurf - nach abgelaufener Spielzeit - nur den Pfosten traf. Edgar Benz

Mülheim-K./B.: Häring, Liebe (zwei Siebenmeter) - Skurdauskas (4/1), Wischerath (1), C. Sauer (1), Köhler (9), Schmitt (2), Guduras (9/4), Selbach (5).