HSG trotzt Spitzenreiter alles ab PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Rhein Zeitung   
Montag, den 15. Mai 2006 um 10:43 Uhr

Handball: Mülheim-Kärlich/Bassenheim zeigt beim 26:27 gegen Wallau-Massenheim starke Leistung - Christian Kühn bleibt

Bis auf die Niederlage gegen Spitzenreiter SG Wallau-Massenheim hat bei der Mülheim-Kärlich/Bassenheim beim letzten Heimspiel in der Handball-Regionalliga alles gestimmt: Tolles Spiel, starke Saison, und die Mannschaft bleibt für die kommende Saison in dieser Besetzung - mit Trainer Hermann-Josef Häring an der Spitze - zusammen. Auch der von Zweitliga-Spitzenreiter Balingen umworbene Christian Kühn bleibt.

MÜLHEIM-KÄRLICH. Am Ende waren alle zufrieden. Die Spieler der SG Wallau-Massenheim ließen sich von den 50 mitgereisten Fans feiern, denn sie hatten sich nach einer Zitterpartie bei der HSG Mülheim-Kärlich/Bassen-heim mit 27:26 durchgesetzt und dadurch im Kampf um die Meisterschaft der Handball-Regionalliga Südwest vor dem letzten Spieltag die besten Karten - zum Abschluss steht die Partie gegen den Tabellenzweiten Kirchzell an, dann reicht Wallau ein Unentschieden. Und die gastgebende HSG? Auch die Spieler von Trainer Hermann-Josef Häring ließen sich nach kurzer Enttäuschung auf Grund der knappen Niederlage von den Fans feiern. Dabei ging es nicht nur um die gute Leistung gegen den Spitzenreiter, sondern die HSG-Anhänger applaudierten ihrem Regionalligateam stehend und bedankten sich für eine tolle Saison; im Vorfeld hatte kaum einer damit gerechnet, dass die Mülheimer die Spielzeit auf dem vierten Rang, der bereits vor der letzten Partie bei der HSG Römerwall fest steht, abschließen.


Mülheims Top-Torjäger Christian Kühn (am Ball) kam gegen
Wallau nicht wie gewohnt zum Zuge. Wichtiger für die HSG:
Der umworbene Rückraumspieler bleibt in Mülheim.

"Das ist dieses Jahr super gelaufen, damit hätten wir nicht gerechnet", freute sich der HSG-Vorsitzende Manfred Bretz, und Trainer Häring ergänzte: "Wir haben mehr erreicht, als wir uns vorgestellt hatten. Meine Jungs haben über weite Strecken der Saison tollen Handballsport geboten." Auch dem Favorit aus Wallau-Massenheim machte es die HSG schwer. Die erste Halbzeit war geprägt durch zwei gut organisierte und hart zupackende Abwehrreihen. Erst gingen die Gäste in Führung, beim 10:10 hatte die HSG ausgeglichen, und in die Pause gingen die Mülheimer sogar mit einer 14:13-Führung.

HSG-Akteur Torsten Hühmann war es, der nach Wiederanpfiff am schnellsten reagiert und zwei Mal für seine Farben traf - zum 15:13 und zum 16:14. Was dann folgte, erklärt Hermann-Josef Häring so: "Die ersten fünf Minuten in der zweiten Halbzeit waren entscheidend, da waren wir zu ungeduldig und haben die Dinger nicht reingemacht. Ich hätte Wallau sehen wollen, wenn wir drei, vier Tore in Führung gegangen wären." Realität war aber, dass die HSG nach den Hühmann-Toren erst mal nicht mehr traf und Wallau aus dem 14:16-Rückstand einen 19:16-Vorsprung machte. Beim 17:21 aus Mülheimer Sicht nahm Häring eine Auszeit. Danach lief es zwar etwas besser, aber erst als Alexander Bechtel kurz nach seiner Einwechslung die Rote Karte wegen Foulspiels sah sowie eine Zeitstrafe wegen Meckerns erhielt, holte die HSG auf. Die doppelte Unterzahl verkrafteten die Gastgeber gut, kurz darauf waren sie (21:23) wieder dran. In dieser Phase lief Christian Sauer einen Gegenstoß und knallte den Ball gegen die Latte. Nach zwei Treffern von Spielmacher Hilmar Bjarnason und einem Tor von Kai Schäfer stand es nur noch 24:25. Glück für Wallau, als Fabian Bohnert im Rückwärtsfallen noch warf und den starken Andreas Oster im HSG-Tor überwand. Danach beendete Wallau einen Gegenstoß erfolgreich, nachdem ein Foul an Michael Nürenberg nicht geahndet worden war - 27:24 für die Gäste, das war die Entscheidung.

"Dennoch hat das Spiel Spaß gemacht, ein riesiges Kompliment an meine Mannschaft", sagte Häring, der in der kommenden Saison mit der gleichen Mannschaft plus Fabian Jung (SV Urmitz) und Julian Volk (TV Moselweiß) planen kann. Auch Top-Torjäger Christian Kühn, der beim Zweitliga-Spitzenreiter Balingen ein Probetraining absolvierte, bleibt in Mülheim. Stefan Lebert

Mülheim: Oster, Arenz, Albrecht (3), Bechtel, Bjarnason (8/4), Bauer, Israel, Hommen, Kühn (5), Hühmann (2), Sauer, Nürenberg (2), Räder, Schäfer (6).