Vereinsgeschichte |
Die HSG Mülheim-KärIich wurde 1980 gegründet. Muttervereine sind der TV Mülheim und der TV Kärlich. 1991 kam als dritter Mutterverein der TV Bassenheim hinzu. Die HSG war zwischen 1980 und 1991 der erfolgreichste Verein der Regionalliga West Staffel Süd, auch wenn man in der Gründungssaison 1980/81 nur 5. der Liga wurde. Bereits 1983/84 wurde man unangefochten mit 39:5 Punkten Meister der Regionalliga West Staffel Süd und scheiterte nur knapp am Aufstieg in die 2. Bundesliga. Gleiches gelang der HSG nochmals im darauf folgenden Jahr, als man mit 35:9 Punkten ein weiteres Mal erster wurde und ein weiteres Mal in den Playoffs der Aufstieg nicht gelang. In den folgenden Spielzeiten war man nicht mehr so erfolgreich. 1986/87 erreichte man einen dritten Platz, im folgenden Jahr einen vierten, um danach im Mittelfeld der Liga zu verschwinden. Schon bei der Vereinigung 1980 war ein höherklassiges Engagement der HSG geplant. Die 2. Liga war das Ziel. Bei der 2. Vereinigung 1991 ging es vor allem um die Wahrung der Konkurrenzfähigkeit, aber auch um das Fernziel Aufstieg. Allerdings sollte es sich in den ersten Jahren der ,,MüKäBa"-Zeit weiterhin schwierig gestalten, wieder konkurrenzfähig zu werden. Noch im Jahr der Vereinigung mit Bassenheim war man dem Abstieg nur knapp entronnen, und auch in den folgenden Jahren konstatierte die Sportpresse nur verhaltene Verbesserungen. Erst in der Saison 1997/97 gelang der Sprung aus dem Mittelmaß. Die HSG, die sich zuvor einen ehrgeizigen Dreijahresplan auferlegt hatte mit dem Ziel, in die 2. Bundesliga aufzusteigen, erreichte den ersten Tabellenplatz unangefochten mit einem Punktekonto von 41:11 und stieg nach spannenden Playoff-Begegnungen gegen Borussia Mönchengladbach und TuS Bielefeld-Jöllenbeck, die jeweils mehr als 1.200 Zuschauer in die Halle lockten, in die 2. Bundesliga Süd auf. Zuvor hatte man erstmals auf Profis gesetzt und mit Arnoldas Skurdauskas einen litauischen Nationalspieler und mit Andrej Minevski einen ehemaligen russischen Nationalspieler, Olympiasieger von 1992 und vierfachen Europapokalsieger aus Minsk verpflichtet. Ebenfalls in dieser Aufstiegsmannschaft spielte der aus dem eigenen Nachwuchs stammende, noch junge Jens Tiedtke aus Bassenheim, der inzwischen die Farben des TV Großwallstadt trägt und Nationalspieler unter Heiner Brandt wurde. In der 2. Bundesliga Süd konnte sich die HSG allerdings nur 3 Jahre halten. In der Saison 2000/01 wurde das Kapitel Profihandball mit dem sportlichen Abstieg in die Regionalliga Südwest abgeschlossen. Die HSG musste zunächst ihre Finanzen und das Umfeld konsolidieren. Eine neue Philosophie, die jedoch nach wie vor als Fernziel den Wiederaufstieg in die 2. Handballbundesliga im Visier hat, wurde konzipiert. Diese Philosophie ist bis heute gültig und sieht vor, die eigene Jugendarbeit zu intensivieren und eine schlagkräftige Mannschaft bestehend aus Spielern der Region zu etablieren. Dies wird von den Fans goutiert. Immerhin besuchen regelmäßig rund 500, bei Spitzenspielen ca. 1.000 Zuschauer die Heimspiele der 1. Herren-Mannschaft der HSG, die mit einem Durchschnittsalter von nur knapp 24 Jahren zu den Spitzenteams der Regionalliga Südwest gehört und momentan den vierten Tabellenplatz belegt. Die Heimspiele sind so stets ein regionales Sportereignis auf hohem Niveau. Auch leistungsorientierter Damenhandball wird bei der HSG gespielt. Das 1. Damenteam spielt in der Oberliga, zurzeit noch die vierthöchste Spielklasse, und setzt sich vor allem aus einheimischen Spielerinnen zusammen. Der Mülheim-Kärlicher Damenhandball war ebenfalls schon für manche Spielerin ein Sprungbrett in höhere Gefilde. Dies soll auch so bleiben. Aktuell besteht die HSG aus sechs Herrenmannschaften, zwei Damenmannschaften und 22 Jugendteams mit insgesamt 300 Nachwuchshandballern und ist somit die größte Handballgemeinschaft im Handballverband Rheinland. Darüber hinaus ist sie auch die erfolgreichste. Kein Verein hat mehr Auswahlspieler hervorgebracht. Zeitweise bestand beispielsweise die Rheinlandauswahl fast ausschließlich aus Mülheimer, Kärlicher und Bassenheimer Spielern. Sogar bis in die Jugendauswahlmannschaften des DHB haben es einige Spieler gebracht. Die berühmtesten Beispiele sind sicherlich Jens Tiedtke (Tusem Essen, SG Wallau-Massenheim, aktuell TV Großwallstadt) und Hermann-Josef Häring, der ein Jahr lang bei GW Dankersen (heute GWD Minden) in der Bundesliga spielte. In den 80er Jahren wechselte der in Bendorf aufgewachsene Thomas Heil von der HSG aus zum Bundesligisten VfL Gummersbach. Kein Verein hat mehr Rheinlandmeisterschaften mit seinen Jugendteams gewonnen. Drei Westdeutsche Meisterschaften, eine noch unter dem Namen TV Kärlich, sowie eine Deutsche Meisterschaft (B-Jugend des TV Kärlich 1972) sowie unzählige Westdeutsche Vizemeisterschaften stehen bei der HSG zu Buche. Aktuell belegt die A-Jugend der HSG, die in der Regionalliga Südwest spielt (der höchsten deutschen Jugendspielklasse), Platz 3, die Südwestdeutsche Vizemeisterschaft kann noch erreicht werden. Die männliche C-Jugend wurde Rheinlandmeister, die weibliche C-Jugend Vize-Rheinlandmeister. Die weibliche und die männliche B-Jugend spielten beide um die Rheinlandmeisterschaft. Die D-Jugend hält als jüngste Mannschaft in ihrer Liga gut mit, und drei E-Jugend und acht Minimannschaften sprechen für sich und für eine gute Nachwuchsförderung. Gerade die Professionalisierung des Jugendbereichs ist eine prominente Aufgabe des HSG-Vorstands, was sich auch darin ausdrückt, dass beträchtliche Mittel des HSG-Haushaltes in die Jugendarbeit fließen. Früchte dieser Arbeit kann die HSG jetzt schon ernten. So zählen einige Spieler des A-Jugendregionalligakaders zu den Eigengewächsen, und mehrere aktuelle A-Jugendliche sollen zukünftig für die Regionalliga, immerhin die dritthöchste Spielklasse des deutschen Handballs, aufgebaut werden. Doch dies ist nur möglich durch die engagierte und großzügige Unterstützung durch die heimische Wirtschaft. Das Sponsoring steht auf gesunden Beinen, und die regionalen Unternehmen stützen sowohl den Leistungshandball als auch die Jugendförderung. Den Sponsoren und Förderem der HSG sei hierfür ausdrücklich gedankt. |