Unaufmerksame HSG verliert gegen abgeklärte Spitzenmannschaft PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Blick Aktuell   
Mittwoch, den 19. September 2007 um 01:00 Uhr

HSG MüKäBa – HG Saarlouis 31:36 (16:18)

Mülheim-Kärlich. Mit einer derart deutlichen Niederlage hatten wohl weder Trainer Hilmar Bjarnason und seine Spieler noch die heimischen Handballfreunde gerechnet. Dementsprechend sah man sowohl auf der Tribüne als auch auf dem Spielfeld zumeist (außer natürlich bei den lautstarken Gäste-Zuschauern und den siegreichen Spielern) viele enttäuschte Gesichter. Doch auch nach der Niederlage bedankte sich die Mannschaft artig beim Publikum, das allerdings vor allem in der zweiten Halbzeit sein Team nicht unbedingt motivierend unterstützte. In den ersten zwanzig Minuten zeigte die HSG eine durchaus akzeptable Leistung und führte bis zur 18. Minute mit 4:2 und 9:6 und noch einmal kurz vor dem Halbzeitpfiff mit 15:14 Toren, um dann aber doch mit einem Rückstand (16:18) in die Kabine zu gehen.

"Wir hätten durchaus einen höheren Vorsprung herausholen können, doch leider wurden einige "hundertprozentige" Chancen leichtfertig vergeben und so haben wir den Gegner, der auch in diesem Jahr Ambitionen auf einen Spitzenplatz hat, stark gemacht'', ärgerte sich Trainer Hilmar Bjarnason über die nicht verwerteten Möglichkeiten. Er lobte jedoch ausdrücklich Tobi Arenz, der einige hervorragende Paraden zeigte. Bei Saarlouis, das mit Christian Kühn angetreten war, der jedoch nur selten seine Klasse aufblitzen ließ, hatte die Halbzeit-Führung wohl für einen weiteren Motivationsschub gesorgt. Mit ihrer ruhigen, eher abwartenden, dann aber doch kreativen Spielweise im Rückraum und am Kreis sowie mit, durch HSG-Fehler verursachten, erfolgreichen Tempogegenstöße brachten sie die Gastgeber eins ums andere Mal in Verlegenheit. "Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit hat meine Mannschaft total verschlafen und wirkte ausgesprochen unkonzentriert", meinte Hilmar Bjarnason. Bereits in der 35. Minute hieß es 35:30 für die Gäste; ein Vorsprung, den sie anschießend mit Routine und Cleverness über die Zeit brachten. "Natürlich war Saarlouis in dieser Begegnung Favorit, doch ich hätte mit ein wenig mehr Gegenwehr und eine konzentriertere Spielweise von der HSG erwartet", sagte der ehemalige Co-Trainer Harry Traubenkraut, der äußerte, sich von dieser ersten Begegnung in der neuen Saison ein wenig mehr erwartet zu haben.


Abstimmungsprobleme in der Abwehr (HSG in weiß-rot-grün) führten zu unnötigen
Toren.

Es gäbe zwar durchaus das eine oder andere spielerische und kämpferische Manko bei einigen Spielern zu kritisieren, doch dies entspräche nicht der festzustellenden Situation. Das Team funktionierte in seiner Gesamtheit unharmonisch und zu wenig kreativ und so gab es zwar noch einmal ein Aufbäumen zwischen der 45. Und 52. Minute, als die HSG auf 24:27 und 27:30 verkürzen konnte, doch in den letzten fünf Minuten zogen die Gäste das Tempo noch einmal an und sorgten bis zur 59. Minute mit dem 35:29 sogar für einen 6-Tore-Vorsprung, der gegen eine resignierende HSG-Mannschaft relativ leicht herausgespielt werden konnte. "Nach den vergebenen Chancen in der ersten Halbzeit, konnten wir uns nicht mehr steigern. Unaufmerksamkeiten und Abspielfehler häuften sich, so dass unser Spiel nicht mehr auf Touren kam. Saarlouis hatte bereits zwei Pflichtspiele im Pokal absolviert, während wir bei diesem Heimspiel erstmals unter konkreten Wettkampfbedingungen antraten. Außerdem sollte nicht vergessen werden, dass die Gäste mit Grgic und Kühn einen ausgezeichneten Rückraum besitzen. Die Fehler sind erkannt und hieraus wollen wir lernen. Da gibt es zweifellos einiges zu tun", gab ein enttäuschter, aber dennoch sehr zuversichtlicher Trainer zu Protokoll.

Für die HSG spielten: Tobias Arenz, Andreas Oster - Alexander Bechtel (1), Vince Kutlesa (5/2), Thomas Schlichte (5/1), Kai Schäfer (8), Fabian Jung (3), Christoph Räder (3), Chirstian Kirstges (4), Jamal Naji, Julian Vogt (2), Tim Brandscheidt.

Zuletzt aktualisiert am Freitag, den 05. Oktober 2007 um 19:01 Uhr