HSG verkraftet Schäfers Verweis PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Rhein Zeitung   
Montag, den 23. April 2007 um 11:16 Uhr

Handball: Mülheim-Kärlich/Bassenheim stürzt Spitzenreiter Saarlouis - Häring: "Das war eine geniale Mannschaftsleistung"

Ein Sieg gegen den Spitzenreiter, Rote Karte für Kai Schäfer nach Kopfwurf und ein Christian Kühn, der mit zehn Toren seiner zukünftigen Mannschaft wohl den Aufstieg in die Zweite Liga vermasselt hat - beim Handball-Regionalligisten HSG Mülheim-Kärlich/Bassenheim ging es hoch her.

HSG Mülheim-Kärlich/B. - HG Saarlouis 38:36 (21:19)

MÜLHEIM-KÄRLICH. Die Erleichterung war allen HSG-Verantwortlichen nach dem Schlusspfiff deutlich anzumerken. "Ich freue mich, dass wir endlich mal einen Großen geschlagen haben. Das war heute eine geniale Teamleistung", fand HSG-Trainer Hermann-Josef Häring die passenden Worte zum verdienten 38:36 (21:19)-Sieg der Kombination aus Mülheim, Kärlich und Bassenheim gegen die HG Saarlouis, die durch die Niederlage die Tabellenführung der Handball-Regionalliga verlor. Dabei drohte die Partie nach 38 gespielten Minuten zuungunsten des Gastgebers zu kippen.


HSG-Spieler Kai Schäfer (am Ball) musste viel einstecken, ehe er in
der zweiten Hälfte den gegnerischen Torhüter bei einem Siebenmeter
voll am Kopf erwischte und die Rote Karte sah.

Beim Stand von 23:23 trat der bis zu diesem Zeitpunkt überragende Kai Schäfer zum Siebenmeter an. Doch statt den Ball zur erneuten Führung ins Netz zu wuchten, traf er den Gäste-Torwart voll ins Gesicht. Die Folge war eine Rote Karte und damit der Ausschluss für die entscheidende Schlussphase. "Das war eine unglückliche Entscheidung. Der Torwart macht die Bewegung zum Ball hin. Es hätte keine Rote Karte geben dürfen", haderte Häring mit den Schiedsrichtern.

Sei es drum, die Entscheidung war gefällt, und das Spiel wurde nach minutenlanger Behandlungspause fortgesetzt. Doch statt des befürchteten Einbruchs folgte eine unbeschreibliche Energieleistung der HSG. Trotz zeitweiliger dreifacher Unterzahl hielten die Gastgeber ihren Gegner in Schach. Allen voran die beiden Torhüter zeigten mit unzähligen Paraden ihr ganzes Können und brachten die HG-Angreifer zur Verzweiflung.

Doch auch ein zweiter HSG-Akteur bewies enorme Kampfkraft. Christian Kühn, der in der kommenden Saison das Trikot der Gäste tragen wird, avancierte mit zehn Treffern zum Matchwinner. Und das, obwohl er sich vor dem Spiel nicht sehr wohl gefühlt hatte. "Natürlich hatte ich mir gewünscht, dass das Spiel schon vorbei ist. Die ganze Situation kann man nicht so einfach abschalten." Vorwürfe seines neuen Teams, er habe ihnen den Aufstieg in die zweite Liga vermasselt, erwartet er in der kommenden Saison aber nicht. "Ich denke, dass die HG froh ist, wenn ein guter Spieler kommt."

Ein solcher hätte den Gästen sicherlich auch in Mülheim-Kärlich gutgetan. Doch in den letzten Minuten besiegelte Thorsten Hühmann in seinem drittletzten Heimspiel für die HSG endgültig die überraschende Niederlage der Gäste. "Schade, dass er geht. Aber vielleicht überlegt er es sich ja nochmal", hat Häring noch nicht alle Hoffnung auf den Verbleib des Linkshänders aufgegeben.

Doch nicht nur die beiden Abgänge bekamen nach dem verdienten Sieg ihr Lob. "Das Spiel kann nach der Roten Karte kippen, aber durch unsere geschlossene Mannschaftsleistung hatten wir den Gegner eigentlich zu jeder Zeit im Griff und haben verdient gewonnen."

Tobias Küpper

Mülheim-Kärlich: Oster, Arenz, Vogt (2), Albrecht (3), Bechtel (2), Kühn (10/1), Jung (2), Bjarnason (3), Räder (1), Nürenberg, Hühmann (7), Sauer, Schäfer (8/2).

Spielfilm: 1:3 (6.), 6:9 (14.), 13:12 (19.), 18:14 (25.), 23:24 (39.), 28:27 (48.), 34:30 (54.).

Zuletzt aktualisiert am Montag, den 23. April 2007 um 11:17 Uhr