Druck muss aus den Köpfen raus PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Rhein Zeitung   
Samstag, den 30. Oktober 2004 um 01:00 Uhr

Handball: Mülheims Trainer Häring spricht von einer richtungsweisenden Partie - Sonntag gegen Schlusslicht Ober-Eschbach

Schafft die HSG Mülheim-Kärlich/Bassenheim den Anschluss ans Mittelfeld der Handball-Regionalliga Südwest oder sinkt sie endgültig in den Abstiegskampf? Das Heimspiel gegen Schlusslicht TSG Ober-Eschbach ist bereits richtungsweisend.

MÜLHEIM-KÄRLICH. Ziel unbekannt. Das hat der Handball-Regionalligisten TSG Ober-Eschbach über Abgang Pierre D'Aveta in den Saisonstatistiken veröffentlicht. Es zeigt, dass sich D'Aveta, in der vergangenen Saison bester Torschütze in Ober-Eschbach, und sein ehemaliger Klub nach der Trennung nicht mehr viel zu sagen hatten. "Die sind nicht gerade friedlich auseinandergegangen", erinnert sich auch Hermann-Josef Häring. Schließlich holte der Trainer der HSG Mülheim- Kärlich/Bassenheim D'Aveta in sein Team und weiß somit auch, wovon er spricht. Seine Spielmacher-Qualitäten konnte der 29-Jährige in Mülheim allerdings noch nicht beweisen, weshalb er von Häring vor dem Duell gegen Ober- Eschbach, das am Sonntag um 17 Uhr im Schulsportzentrum steigt, kritisiert wurde. Gegen seinen Ex-Verein erhofft sich der HSG-Coach von seinem Schützling jedoch den Durchbruch. "Das ist ein besonderes Spiel für Pierre, er ist besonders motiviert."

Aber nicht nur für D'Aveta hat die Partie eine große Bedeutung. "Das ist für uns ein wichtiges Spiel, in dem es um den Anschluss ans untere Mittelfeld geht", sagt Häring, der von einer richtungsweisenden Partie spricht. "Wir müssen mit der Einstellung da rein, unbedingt gewinnen zu wollen. Das muss in die Köpfe rein und der Druck muss aus den Köpfen raus." Dabei hofft der HSG-Übungsleiter auf das Ende des mentalen Problems seiner Mannschaft, herausgespielte Führungen leichtfertig zu verspielen. Dominieren und den Vorsprung über die Zeit retten lautet Härings Devise, und "in der Deckung einmal richtig zupacken". Da müsse der ein oder andere Spieler auch mal die Zähne zusammenbeißen und ein Wehwehchen hinten anstellen.

Ober-Eschbach kommt allerdings gestärkt nach Mülheim. Der Abstiegskandidat Nummer eins gewann nämlich zuletzt gegen TBS Saarbrücken zum ersten Mal in dieser Saison. "Ich sehe den Sieg als positiv an, denn nun wird sie niemand mehr unterschätzen", meint Häring. Als torgefährlich gelten bei Ober- Eschbach vor allem Stefan Bansemir, der in 7 Spielen immerhin 34 Mal traf, sowie Routinier Rene Scheu. TSG-Spielertrainer Michael Stanisel kann derweil auf Grund eines Rippenbruches nicht ins Geschehen eingreifen.

Bei Mülheim-Kärlich ist erstmals Jugendspieler Christian Kirstges spielberechtigt. Eventuell rückt auch noch ein Oberliga-Akteur aus der zweiten Mannschaft nach. "Wichtig ist, dass beide Mannschaften in der Liga bleiben", legt Häring besonderen Wert auf eine gute Zusammenarbeit der Teams. (sle)